Die anorganische Natur ist eine Inspirationsquelle für Kunst und Literatur, die immer wieder Ansto. gibt, über Ästhetik nachzudenken. In den letzten Jahren eröffneten sich diesbezüglich neue Perspektiven. Im Gegenzug zur tradierten Auffassung des Mineralischen als geistlos, stumm und passiv gibt es Bemühungen, anorganischer Materie agency zuzuschreiben, um so den strikten Gegensatz zum Lebendigen aufzuweichen und verfestigte Kategorien zu sprengen. Aus einer nicht-anthropozentrischen Sicht werden sogar Steine zu ver.nderbaren Assemblagen, die mit ihrer Umwelt und lebendigen Organismen interagieren. Wechselbeziehungen dieser Art stehen im Zentrum von figurationen 22/1: Die versammelten Beiträge untersuchen geo-ästhetische Verstrickungen und Spannungen zwischen verschiedenen mineralischen Materialien, Sprache und Kunst.